MS-DOS feiert den Dreissigsten
Happy Birthday
Das Microsoft Disk Operating System (MS-DOS) erblickte vor drei Jahrzehnten das Licht der Computerwelt. Der Gründer des österreichischen Computermuseums, Claudio Okrina, über den Aufstieg und die Geschichte des Betriebssystems.
Im Juli 1981 hatte Microsoft dem Entwickler des einstigen QDOS die Rechte an selbigem abgekauft. Kurz darauf erschien es als PC-DOS 1.0 auf IBM-Rechnern.
Windows ME als Endpunkt
«Ein Phänomen wie Windows wäre ohne MS-DOS wohl später und vielleicht in anderer Form gekommen», summiert Claudio Okrina die Bedeutung des Betriebssystems als Vorläufer und langjährigen Windows-Unterbau. «MS-DOS konnte sich beachtliche 20 Jahre aktiv halten.»
Die 1999 veröffentlichte Millenium Edition war die letzte Windows-Ausgabe, die noch auf DOS gesetzt hatte. Während die ersten Ausgaben von Windows kaum mehr als grafische Benutzeroberflächen für das über Kommandozeile zu bedienende System waren, blieb es im Verlauf bis zur Version «98» ein fundamentaler Bestandteil. Mit Windows ME bzw. der MS-DOS Version 8.0 verlor der Oldie seine Eigenständigkeit. Seit Windows XP ist das Kapitel DOS für Microsoft abgeschlossen.
Ein Standard wird geboren
Doch bis zu seinem Verschwinden aus dem Computeralltag setzte die Software zahlreiche Massstäbe. Dank der Allianz von Microsoft und IBM - und auch gutem Marketing geschuldet - vermochte man das damals im Businessbereich etablierte CP/M zu verdrängen und sich auch gegen dessen Nachfolger durchzusetzen. Zusammen mit IBMs PC-Architektur wurde, auf Basis erfolgreicher Lizenzierungsstrategien ein Hard- und Softwarestandard geschaffen, der noch lange Zeit das Bild des «typischen PCs» prägen sollte. «Rückblickend betrachtet war Microsoft zur richtigen Zeit am richtigen Ort», so Okrina.
So stieg MS-DOS bis zum Ende der Achtziger zum Marktführer auf, und wurde im Laufe der Zeit kontinuierlich verbessert und erweitert. Die im März 1983 erschienene Version 2.0 beherrschte erstmals die Verwaltung von Unterverzeichnissen und konnte Gerätetreiber laden, womit es leichter war, neue Hardware an den Rechner anzuschliessen. Zwei Jahre später konnte die Ausgabe 3.1 mit Netzwerkunterstützung glänzen. Die 1991 herausgebrachte Version 5.0 beherrschte die Undelete-Funktion und lieferte erstmals den später populären QBasic-Interpreter mit.
Zahn der Zeit
Mit Version 7 wurde DOS anno 1995 zum Bestandteil von Windows, blieb aber eigenständig lauffähig. Die folgende Ausgabe 7.10 unterstützte das FAT32-Dateisystem und Partitionen über zwei Gigabyte an Grösse. Sie gilt als die am weitest entwickelte Version.
«Die Computernutzer wollten nicht mehr in einer Kommandozeile arbeiten. Zudem konnte das in die Jahre gekommene Betriebsystem den technischen Neuerungen nur bedingt genügen. Viele Experten hatten sich ohnehin gefragt, warum Microsoft den alten Unterbau so lange mitschleppte. Es war nur eine Frage der Zeit bis MS-DOS verschwand.», schildert Okrina.
Nachleben in der Nische
Doch ganz tot ist der alte Riese auch heute nicht. So führt das System in der Industrie ein Nischendasein, etwa im Bereich der Steuerungstechnik. Okrina: «Es gibt einfach Einsatzgebiete, wo keine windowstauglichen Programme als Alternative bereit stehen oder diese Lösung ganz einfach ausreicht.»
Auch über Emulatoren wie die DOSBox kommt das Betriebssystem nach wie vor zur Anwendung, denn viele alte Software-Perlen verweigern auf Windows 7 und Co. den Betrieb.
Windows ME als Endpunkt
«Ein Phänomen wie Windows wäre ohne MS-DOS wohl später und vielleicht in anderer Form gekommen», summiert Claudio Okrina die Bedeutung des Betriebssystems als Vorläufer und langjährigen Windows-Unterbau. «MS-DOS konnte sich beachtliche 20 Jahre aktiv halten.»
Die 1999 veröffentlichte Millenium Edition war die letzte Windows-Ausgabe, die noch auf DOS gesetzt hatte. Während die ersten Ausgaben von Windows kaum mehr als grafische Benutzeroberflächen für das über Kommandozeile zu bedienende System waren, blieb es im Verlauf bis zur Version «98» ein fundamentaler Bestandteil. Mit Windows ME bzw. der MS-DOS Version 8.0 verlor der Oldie seine Eigenständigkeit. Seit Windows XP ist das Kapitel DOS für Microsoft abgeschlossen.
Ein Standard wird geboren
Doch bis zu seinem Verschwinden aus dem Computeralltag setzte die Software zahlreiche Massstäbe. Dank der Allianz von Microsoft und IBM - und auch gutem Marketing geschuldet - vermochte man das damals im Businessbereich etablierte CP/M zu verdrängen und sich auch gegen dessen Nachfolger durchzusetzen. Zusammen mit IBMs PC-Architektur wurde, auf Basis erfolgreicher Lizenzierungsstrategien ein Hard- und Softwarestandard geschaffen, der noch lange Zeit das Bild des «typischen PCs» prägen sollte. «Rückblickend betrachtet war Microsoft zur richtigen Zeit am richtigen Ort», so Okrina.
So stieg MS-DOS bis zum Ende der Achtziger zum Marktführer auf, und wurde im Laufe der Zeit kontinuierlich verbessert und erweitert. Die im März 1983 erschienene Version 2.0 beherrschte erstmals die Verwaltung von Unterverzeichnissen und konnte Gerätetreiber laden, womit es leichter war, neue Hardware an den Rechner anzuschliessen. Zwei Jahre später konnte die Ausgabe 3.1 mit Netzwerkunterstützung glänzen. Die 1991 herausgebrachte Version 5.0 beherrschte die Undelete-Funktion und lieferte erstmals den später populären QBasic-Interpreter mit.
Zahn der Zeit
Mit Version 7 wurde DOS anno 1995 zum Bestandteil von Windows, blieb aber eigenständig lauffähig. Die folgende Ausgabe 7.10 unterstützte das FAT32-Dateisystem und Partitionen über zwei Gigabyte an Grösse. Sie gilt als die am weitest entwickelte Version.
«Die Computernutzer wollten nicht mehr in einer Kommandozeile arbeiten. Zudem konnte das in die Jahre gekommene Betriebsystem den technischen Neuerungen nur bedingt genügen. Viele Experten hatten sich ohnehin gefragt, warum Microsoft den alten Unterbau so lange mitschleppte. Es war nur eine Frage der Zeit bis MS-DOS verschwand.», schildert Okrina.
Nachleben in der Nische
Doch ganz tot ist der alte Riese auch heute nicht. So führt das System in der Industrie ein Nischendasein, etwa im Bereich der Steuerungstechnik. Okrina: «Es gibt einfach Einsatzgebiete, wo keine windowstauglichen Programme als Alternative bereit stehen oder diese Lösung ganz einfach ausreicht.»
Auch über Emulatoren wie die DOSBox kommt das Betriebssystem nach wie vor zur Anwendung, denn viele alte Software-Perlen verweigern auf Windows 7 und Co. den Betrieb.
(fkl/pte)
publiziert: Freitag, 29. Juli 2011 / 09:52 Uhr
, aktualisiert: Freitag, 29. Juli 2011 / 10:01 Uhr
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