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Haswell: Intels nächste Prozessor-Generation ist da.

Dünner, leichter, schneller
Es ist mal wieder so weit. Intel stellt wie jedes Jahr eine neue Prozessor-Generation vor. Dieses Mal ist es eine neue Prozessor-Architektur, die eingeführt wird: Haswell heisst sie und soll vor allem bei Graphikverarbeitung und Energieverbrauch grosse Fortschritte bringen. Das Fertigungsverfahren bleibt hingegen bis nächstes Jahr noch gleich auf 22 Nanometer-Niveau.
Intel war für Jahre der unangefochtene König der Prozessor-Branche. Doch der Aufstieg der Smartphones und Tablets mit ihren sehr energiesparenden ARM-Prozessoren von Qualcomm, nVidia, Texas Instruments und Apple ist eine Herausforderung, mit der Intel nun schon seit Jahren kämpft.
Die nächste Generation der Intel Core Chips, die in den kommenden Wochen breit lanciert wird, dürfte das Problem nicht lösen, aber die Lücke kleiner machen und Intel speziell bei Convertibles und Tablets aber auch bei Ultrabook-Laptops konkurrenzfähiger machen.

Dünner, leichter, schneller

Die PC-Antwort auf die MacBooks, die Ultrabooks, haben in den letzten Monaten stark an Akzeptanz gewonnen und Laptops sind generell dünner, attraktiver und leichter geworden. Zunehmend werden bei diesen Geräten auch Touch-Screens eingebaut und neue, interessante Bauformen, bei denen es zum Beispiel möglich ist, aus dem Laptop mit einem Drehbildschirm ein Tablett zu machen oder gar den Bildschirm abzunehmen, werden immer häufiger angeboten.

Für diese Geräte will Intel massgeschneiderte Lösungen zur Verfügung stellen. Tablets mit maximal 11.6 Zoll Diagonale sollen einen 7 Watt Prozessor bekommen, Ultrabooks mit grösseren Bildschirmen einen mit 15 W Verbrauch.

Diese neuen Chips sollen zum Beispiel in einem Ultrabook die Batterielaufzeit bei der Wiedergabe von HD-Videos im Vergleich zu den Vorgänger-Chips von 6 auf über 9 Stunden erhöhen und die Standby-Zeit mit «fresh data» von viereinhalb auf über zehn Tage erhöhen, während die Rechenleistung um etwa 10% höher wird.

Graphik drastisch verbessert

Für Gamer ist es hingegen interessant, wie die neue System-Graphik mit der Bezeichnung «Iris Pro» wohl abschneidet. Wenn die Versprechen eingehalten werden, könnten Ultrabooks bald einigermassen taugliche mobile Game-Computer werden und/oder fantastische Bildschirme bieten, denn die neuen Graphik-Kerne unterstützen bis zu 3840 x 2160 Pixel Auflösung und bieten eine doppelt so gute Graphik-Performance wie die letzte Intel-Graphik. Graphik-Karten bis hin zu Mittelklassemodellen sollten damit ersetzbar werden. Wer Lust hat, kann an seinem Desktop-System am Displayport 3 Kompatible Monitore mit einem Kabel (+ eine Verbindung zwischen Monitor 2 und 3) anschliessen.

Sogar der Graphik-Intensive Titel Tomb-Raider laufe auf einem Ultrabook mit dem neuen i7-4558U Prozessor bei mittleren Einstellungen und HD-Auflösung noch mit 37 FPS - für ein Ultra-Mobiles Gerät mehr als nur beachtlich. Die Desktop-Systeme können natürlich noch was drauf packen und bringen die gleiche Framerate bei Full-HD.

Ausserdem wird die kabellose Übertragung des Bildschirm-Inhaltes mit dem WIDI (Wireless Display) Standard für wesentlich mehr Geräte angeboten, so dass es einfacher wird, das Ultrabook auf dem heimischen HDTV zu spiegeln, wobei dies auch für Geräte mit «Miracast» funktioniert.

Neue Ultrabook-Anforderungen

Um sicher zu stellen, dass die Vorteile der neuen Prozessoren auch für den Konsumenten in die Geschäfte kommen, wurden die Grundvoraussetzungen für das Ultrabook-Label rauf geschraubt. Es sind von nun an Touch Screens gefordert, Systeme, die nur noch 3 Sekunden Aufwachzeit aus dem Standby haben und mindestens 9 Stunden Leerlauf-Laufzeit in Windows 8 und über 6 Stunden HD-Video-Wiedergabe bieten müssen. Dies alles in einem höchstens 23mm dicken Gehäuse geliefert, in dem auch für Spracheingabe- und -steuerung vorbereitete Hardware stecken muss.

Kurzum soll eine Batterieladung neu für einen ganzen Arbeitstag reichen, neue Bauformen mit drehbaren oder abnehmbaren Displays sollen eine breitere Nutzbarkeit der Geräte erlauben und Sicherheitsfeatures wie das Gesichtslogin die Anwendersicherheit verbessern. Aber es profitieren natürlich auch die Desktop-Systeme von den neuen Prozessoren, und das neue Traum-System von Intel fürs Büro sieht denn auch stylisch aus, hat mindestens ein Full-HD-Display, Touch-Screen mit integrierter Kamera und Sprachaufnahme, ist mehr als doppelt so produktiv wie ein fünf Jahre altes Office-System und beim Gamen (solange einen der Chef dabei nicht erwischt) mehr als 20 mal besser als der alte, hässliche Mini-Tower.

Fazit: Intel kommt näher - aber auch nahe genug?

Wenn es um Desktop und traditionelle Laptop-Systeme geht, ist Intel immer noch unschlagbar. Aber die Post geht im Moment im Mobilen, Ultra-Mobilen und Smartphone-Segment ab. Die Frage ist nun, ob Intel mit Haswell dort mehr als eine Zehe in die Türe reinbekommt. Auch die neuesten Modelle dürften immer noch mehr Power aus der Batterie nuckeln als die Prozessoren mit ARM-Architektur, die derzeit die Tablet- und Smartphone-Welt beherrschen. Doch die Lücke wird kleiner.

Neue Bauformen und höhere Ansprüche an Tablet-Computer könnten eine Chance für Intel sein und die Vorstellung eines neuen Asus-Windows-8-Notebooks, dessen abgenommener Bildschirm alleine als Android-Tablet (mit Intel Atom-Prozessor) arbeitet, während im Tastaturdock ein neuer i5 für Dampf sorgt, deutet darauf hin, dass die Verschmelzung von Desktop und Mobile bereits stattfindet. Der Kampf um das Silikon in den neuen Geräten dürfte für Intel zum entscheidenden Faktor werden.
(Patrik Etschmayer/news.ch)
publiziert: Dienstag, 4. Juni 2013 / 14:00 Uhr , aktualisiert: Dienstag, 4. Juni 2013 / 14:28 Uhr

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