Profi finden

Computer lernen Gefühle erkennen

Emotionale Intelligenz
Informatiker haben eine Methode entwickelt, wie Computer den Gefühlszustand von Nutzern mit bis zu 87 Prozent Genauigkeit vorhersagen können. Das könnte neue Möglichkeiten für Anwendungen von Spielen bis zur Textverarbeitung eröffnen.
«Computer, die Emotionen erkennen, können viel mehr leisten als aktuelle Systeme», betont das Team der Islamic University of Technology (IUT) im Journal Behaviour & Information Technology. Die Forscher setzen auf die geschickte Kombination zweier bekannter Ansätze für mehr emotionale Intelligenz.
Zwei Ansätze miteinander verknüpft

Computer haben in den vergangenen Jahren zwar Sprünge in Sachen schierer Rechenleistung gemacht, ihre Umgangsformen lassen aber zu wünschen über. «Systeme mit emotionalem Bewusstsein könnten in dieser Hinsicht ein Schritt vorwärts sein», meinen die Informatiker. Daher befasst sich das «Affective Computing» damit, wie Computer die Gemütslage von Usern einschätzen können. Das IUT-Team hat nun erstmals zwei gängige Ansätze, Tastenanschlags- und Textanalyse, verknüpft, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.

Die Prinzipien der Methoden sind einfach. Zunächst sagt die Art, wie jemand tippt, etwas über den Gefühlszustand aus - das ist für jeden einleuchtend, der schon einmal mitbekommen hat, wie ein verärgerte Kollege wütend in die Tasten hämmert. Ebenso klar ist, dass der Inhalt geschriebener Texte oft auch den emotionalen Zustand des Schreibers widerspiegelt. Die Forscher haben ein Programm entwickelt, das sich diese beiden Tatsachen zunutze macht, um die Gefühle Freude, Wut, Angst, Trauer, Ekel, Scham und Schuld zu unterscheiden.

Emotionale Intelligenz als Zielstellung

Im Experiment mit Freiwilligen, die über ihren Gemütszustand Buch geführt haben, hat sich gezeigt, dass die Kombi-Methode genauer ist als die beiden Ansätze für sich allein. Speziell Freude konnte das Programm mit 87-prozentiger Wahrscheinlichkeit korrekt erkennen, bei Wut lag es in mehr als vier von fünf Fällen richtig. Die Forscher hoffen, dass sich das als wichtiger Beitrag zur Entwicklung emotional intelligenter Systeme erweist. Denn Computer, die Musik, Grafiken oder andere Inhalte automatisch an die Laune des Nutzers anpassen, könnten Spiele fesselnder, Lernsoftware hilfreicher und viele Anwendungen praktischer machen.

 

 
(jz/pte)
publiziert: Montag, 25. August 2014 / 06:43 Uhr , aktualisiert: Montag, 25. August 2014 / 06:59 Uhr

Lesen Sie hier mehr zum Thema

Nachteil von Social Networks

Sinnloses Facebooken macht depressiv

Innsbruck - Facebook-Nutzung trübt die Stimmung - vor allem, wenn es nicht als sinnvolle Tätigkeit wahrgenommen wird. Zwei Psychologen an der Universität Innsbruck haben diesen Effekt in drei Experimenten dingfest gemacht.
weiterlesen
Menschliches Verhalten

Wir haben nur vier Grundemotionen

Glasgow - Der menschliche Gesichtsausdruck ist nur bei Glück und Trauer völlig unterschiedlich.
weiterlesen
Psychische Störungen

E-Mails verraten Geschlecht und Charakter

Ottawa - Die Wörter und Ausdrucksformen, die wir in unseren E-Mail-Nachrichten verwenden, können nicht nur unser Geschlecht, sondern auch Emotionen und sogar Charaktereigenschaften verraten.
weiterlesen
Entspannen ist ganz schön schwierig

Neurofeedback: Das Training mit der Lernmaschine «Gehirn»

Ich melde mich für ein Probetraining in einer «Neurofeedback-Praxis» inmitten der Zürcher Altstadt an. Der Trainer heisst Steve Ebright und ist ein erfahrener Psychologe. Ich setze mich zuerst auf einen bequemen Liegesessel, während «mein Neuro-Trainer» mich an bestimmten Schädelpunkten verkabelt. Jetzt kann er meine Hirnaktivität analysieren.
weiterlesen

Effektives Management von S.M.A.R.T.-Daten zur Optimierung der Festplattenwartung

Das effektive Management von S.M.A.R.T.-Daten (Self-Monitoring, Analysis, and Reporting Technology) ist für die Wartung und Langlebigkeit von Festplatten unerlässlich. Diese Technologie ermöglicht es Administratoren und IT-Experten, den Gesundheitszustand der Laufwerke zu überwachen und präventive Massnahmen zu ergreifen, bevor ernsthafte Probleme auftreten.
weiterlesen

Mixed Reality: Eine Reise in die verschmelzende Welt von Virtualität und Realität

Mixed Reality (MR) steht an der Schwelle einer technologischen Revolution, die die Grenzen zwischen der physischen und digitalen Welt verwischt. Diese immersive Technologie kombiniert die besten Aspekte von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR), um ein nahtloses Erlebnis zu schaffen, in dem digitale und reale Elemente in Echtzeit interagieren.
weiterlesen

Maximieren Sie die Wirkung Ihrer E-Mail-Kampagnen: Optimierungs- und Reinigungstechniken

E-Mail-Kampagnen bleiben eines der effektivsten Mittel, um Ihr Zielpublikum zu erreichen und zu binden. In einer gesättigten digitalen Landschaft ist es jedoch entscheidend, die Wirkung jeder Versendung zu maximieren.
weiterlesen

SpaceX errichtet Spionagenetz «Starshield» für US-Militär

Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen.
weiterlesen

Neue Horizonte im Webdesign: Ein Muss für jeden Website-Besitzer

Im digitalen Zeitalter entscheidet die Website-Gestaltung über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens. Trends im Webdesign entwickeln sich rasant weiter und prägen massgeblich die Nutzererfahrung. Website-Besitzer, die am Puls der Zeit bleiben, nutzen diese Entwicklungen, um ihre Besucher zu begeistern und den Umsatz zu steigern.
weiterlesen
Musikstreaming-Apps im App Store

EU-Kommission verdonnert Apple zu 1,8 Mrd. Euro Strafe

Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen.
weiterlesen

Schweizer Berghilfe fördert WLAN-Ausbau für alle Gastrobetriebe

Die Schweizer Berghilfe erweitert ihr bestehendes WLAN-Programm für Gastronomiebetriebe in Bergregionen. Bisher unterstützte dieses in Zusammenarbeit mit GastroSuisse lancierte Programm Hotels und Berggasthöfe bei der Anschaffung und Erneuerung ihrer WLAN-Infrastruktur. Neu können auch Restaurants oder Cafés einen Antrag bei der Schweizer Berghilfe einreichen.
weiterlesen

Digitale Zeiterfassung in der IT-Branche - So wird von ihr profitiert

In der IT-Branche werden besonders hohe Ansprüche an die digitale Arbeitszeiterfassung gestellt. Der Grund dafür ist, dass flexible Arbeitszeiten, Projektarbeit und hybride Arbeitsformen hier an der Tagesordnung stehen.
weiterlesen

Der Exodus von X: Auch Schweizer Kantone verlassen Plattform X

Immer mehr Menschen und Institutionen verlassen die Plattform X, wodurch sie zunehmend an Bedeutung verliert. Sowohl Kantone als auch Unternehmen haben sich in der Ära Elon Musk von X verabschiedet.
weiterlesen

Swisscom kündigt allen Webhosting-Kunden

Swisscom beendet ihr Engagement im Bereich Website und Webhosting, was zur Folge hat, dass Kunden im Dezember 2023 Kündigungen für entsprechende Verträge erhalten haben. Der Vertragsabschluss wird bis zum 31. Mai 2024 aufgelöst. In einem Entschuldigungsschreiben an die betroffenen Kunden bedauert das Unternehmen die entstehenden Unannehmlichkeiten und dankt für das entgegengebrachte Vertrauen.
weiterlesen