Apple und Co knechten chinesische Berufsschüler
Mit «Trainings» gegen Arbeitskräftemangel
Chongqing - Millionen chinesischer Schüler werden von internationalen Grosskonzernen als billige Arbeitskräfte in Fabriken eingesetzt, um dort elektronische Geräte zusammenzustecken.
Das chinesische Gesetz limitiert die Praxislehrgänge der Schüler auf acht Stunden in der Woche, wobei die Studenten gemäss ihrer Schwerpunkte in der Schule eingesetzt werden sollten. Diese Regeln werden aber von den Firmen fast flächendeckend nicht eingehalten.
Landesinnere in der Kritik
Solche Internships chinesischer Schulen sind für die Unternehmen ein wichtiger Bestandteil der Personalpolitik geworden. Vor allem die Elektronikunternehmen profitieren von den billigen Arbeitskräften. Dabei hofft man von offizieller Seite mit Hilfe der Studenten dem Mangel an Arbeitskräften im Landesinneren entgegenzutreten.
Diese «Trainings» dauern zumeist drei Monate bis ein Jahr, abhängig von der Schule. Laut dem Ministerium sind jedes Jahr acht Mio. Studenten pro Jahr in solchen Arbeitsverhältnissen tätig. Städte wie Chongqing im Landesinneren stehen im Fokus, da hier geringe Löhne gezahlt werden und wenig Arbeitskräfte vorhanden sind. So beträgt das Mindestgehalt hier etwa nur zwei Drittel dessen von Shanghai.
Berufsschulen werden in China häufig von Schülern besucht, die nicht die Intention haben, später an einer Universität zu studieren. Manche dieser Schulen stellen dabei eine hochqualifizierte Ausbildung bereit, andere Schulen hingegen fungieren häufig jedoch eher als reine Besorger von Arbeitskräften für die Fabriken, meinen Wirtschaftswissenschaftler.
Angeblich soll laut den Verantwortlichen pro Kopf 1300 Renminbi (rund 200 Schweizer Franken) vor Überstunden bezahlt werden. Viele Schüler, wie ein 16-jähriges Mädchen, das in der Compal-Fabrik Laptops zusammenstellt, beklagen jedoch, dass sie das meiste des Basislohns an die Schule abgeben müssen. Die Schüler arbeiten für Marken wie Apple, Toshiba, Acer oder auch Asustek, schreibt das Wall Street Journals.
Kaum Kampf für Rechte
Viele Eltern sind mit dem Umstand zufrieden, dass ihre Kinder einen Vorgeschmack bekommen, wie es in der Arbeitswelt zugeht. Kampf für die Rechte der Kinder bleiben Einzelfälle. Wie der eines Vaters, der sich über die Zustände in der Chengkou Berufsschule beklagte, die ihren Studenten nicht erlaubte, Praxissemester zu arrangieren, die den Schwerpunktsetzungen entsprachen.
«Ich denke, es gibt einen Grund anzunehmen, dass die Schule ihre Studenten missbräuchlich verwenden, um die Fabriken mit billigen Arbeitskräften zu versorgen und sich selbst zu bereichern», schrieb er auf der Homepage der Regionalregierung von Chongqing. Die Regierung antwortete darauf mit dem Hinweis, dass die Arbeitsverwendungspläne mit den Verträgen der Fabriken abgeglichen werden.
Die Qualität der Ausbildung an den Schulen, die die Studenten als billige Arbeitsware sehen, ist dementsprechend gering. Laut Scott Rozelle, Direktor des Stanford University Education Action Program, der die Leistungen der Schulen in der Provinz Henan evaluiert, ist das Leistungsniveau in Mathematik von Studenten in bestimmten Schulen am Ende ihrer Schulausbildung geringer als zu Beginn.
Landesinnere in der Kritik
Solche Internships chinesischer Schulen sind für die Unternehmen ein wichtiger Bestandteil der Personalpolitik geworden. Vor allem die Elektronikunternehmen profitieren von den billigen Arbeitskräften. Dabei hofft man von offizieller Seite mit Hilfe der Studenten dem Mangel an Arbeitskräften im Landesinneren entgegenzutreten.
Diese «Trainings» dauern zumeist drei Monate bis ein Jahr, abhängig von der Schule. Laut dem Ministerium sind jedes Jahr acht Mio. Studenten pro Jahr in solchen Arbeitsverhältnissen tätig. Städte wie Chongqing im Landesinneren stehen im Fokus, da hier geringe Löhne gezahlt werden und wenig Arbeitskräfte vorhanden sind. So beträgt das Mindestgehalt hier etwa nur zwei Drittel dessen von Shanghai.
Berufsschulen werden in China häufig von Schülern besucht, die nicht die Intention haben, später an einer Universität zu studieren. Manche dieser Schulen stellen dabei eine hochqualifizierte Ausbildung bereit, andere Schulen hingegen fungieren häufig jedoch eher als reine Besorger von Arbeitskräften für die Fabriken, meinen Wirtschaftswissenschaftler.
Angeblich soll laut den Verantwortlichen pro Kopf 1300 Renminbi (rund 200 Schweizer Franken) vor Überstunden bezahlt werden. Viele Schüler, wie ein 16-jähriges Mädchen, das in der Compal-Fabrik Laptops zusammenstellt, beklagen jedoch, dass sie das meiste des Basislohns an die Schule abgeben müssen. Die Schüler arbeiten für Marken wie Apple, Toshiba, Acer oder auch Asustek, schreibt das Wall Street Journals.
Kaum Kampf für Rechte
Viele Eltern sind mit dem Umstand zufrieden, dass ihre Kinder einen Vorgeschmack bekommen, wie es in der Arbeitswelt zugeht. Kampf für die Rechte der Kinder bleiben Einzelfälle. Wie der eines Vaters, der sich über die Zustände in der Chengkou Berufsschule beklagte, die ihren Studenten nicht erlaubte, Praxissemester zu arrangieren, die den Schwerpunktsetzungen entsprachen.
«Ich denke, es gibt einen Grund anzunehmen, dass die Schule ihre Studenten missbräuchlich verwenden, um die Fabriken mit billigen Arbeitskräften zu versorgen und sich selbst zu bereichern», schrieb er auf der Homepage der Regionalregierung von Chongqing. Die Regierung antwortete darauf mit dem Hinweis, dass die Arbeitsverwendungspläne mit den Verträgen der Fabriken abgeglichen werden.
Die Qualität der Ausbildung an den Schulen, die die Studenten als billige Arbeitsware sehen, ist dementsprechend gering. Laut Scott Rozelle, Direktor des Stanford University Education Action Program, der die Leistungen der Schulen in der Provinz Henan evaluiert, ist das Leistungsniveau in Mathematik von Studenten in bestimmten Schulen am Ende ihrer Schulausbildung geringer als zu Beginn.
(bert/pte)
publiziert: Montag, 29. September 2014 / 09:57 Uhr
, aktualisiert: Montag, 29. September 2014 / 10:19 Uhr
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